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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 63

1911 - Magdeburg : Creutz
Niederungen. 63 der Heiligkeit des Bornes, und viele Menschen wanderten dahin. Als auch einige Hirten erzählten, daß ihr Vieh nicht mehr aus dem heiligen Borne trinken wolle, sondern vor demselben ans das Knie sänke, da veranstaltete die Geistlichkeit der Umgebung dorthin einen glänzenden Aufzug. Nach einer stillen Andacht an der heiligen Stätte untersuchte man den Grund der Quelle. lind siehe da! man fand im Sande ein kleines, aus Holz geschnitztes Bildnis der Maria, Das war dem erstaunten Volke denn Grund genug, deu Brunnen als einen heiligen Ort zu ver- ehren und dem Wasser besondere Heilkräfte zuzuschreiben. Es kann uns also nicht wundernehmen, daß hier bald eine Kapelle und endlich ein Kloster entstand, das nach der Jungsran den Namen Marienborn erhielt. Im Jahre 1191 besuchte der Erzbischos Wichmann von Magdeburg den Marienborn, um aus seiner Heilquelle für feinen Körper frische Kraft und Gesund- beit zu schöpfen. Ans Dankbarkeit schenkte er dem Kloster bedeutenden Grundbesitz. 2. Die Wohltiitiglleit der Kaiserin Editha. Von der Königsburg, die am Domplatze in Magdeburg lag, ging Edith« häufig durch die Stadt, um sich unter dem Volke sehen zu lassen und seine Bitten und Wüuschc anzuhören. Dann wurde es in den Straßen besonders lebendig: aus den kleinen, meist einstöckigen Hänschen, die damals noch sehr weitläufig lagen, kamen Kinder und Erwachsene, um die gute Kaiserin zu sehen. Hier nahte sich ihr dann öfter eine arme Fischersran, dort ein armer Handwerker und schüttete ihr das Herz aus. Editha wußte für jeden Rat; keinen ließ sie leer und ohne Trost von sich gehen. — An einem schönen Frühlingstage hatte sie von ihrem Palaste die Richtung nach N. eingeschlagen und war in die Gegend der heutigen Junkerstraße gekommen. Als Johanna, die älteste Tochter eines Webers, die Kaiserin kommen sah, lies sie eilig in das Gärtchen und pflückte ein Sträußchen der schönsten Mai- blumen ab, um es der Edlen zu schenken. Hei, wie drängten sich die Kinder um sie! Auch Johanna näherte sich schüchtern; allein Editha hatte das hübsche blond- haarige Kind schon bemerkt und rief es heran. Die helle Freude blitzte ihm aus deu Augen, als die Kaiserin die duftenden Maiblümchen annahm. Die gute Fürstin fragte Johanna nach den Eltern, den Geschwistern und fand an dem bescheidenen Wesen und den munteren Antworten so viel Gefallen, daß sie einen kleinen Ring von ihrem Finger streifte und ihn dem Kinde gab. Sie fprach dabei: „Du hast mir heute große Freude bereitet. Das Ringlein hebe als treues Andenken an mich auf. Solltest du einst Sorge und Not haben und meiner Hilfe bedürfen, so will ich dir geru beistehen. Das Ringlein bringe mit zu mir." Ei, wie herrschte jetzt Jubel in dem Hanse des fleißigen Webers! Die Hausbewohner konnten die Herzensgüte der edlen Frau gar nicht genug preisen. Die Mutter hob das Ring- lein als größtes Kleinod des Hauses sorgsam auf. Frohen Mutes schauten Vater und Mutter in die Zukunft. Sie waren beide rüstig und ihre lustige Kinderschar wohlauf. Freilich mußten sie beide die Hände tüchtig regen, wenn nicht die Not einkehren sollte. Aber das taten sie gern. „Früh aus und spät nieder" war des Vaters Losung von Jugend auf. Oft faß er des Abends noch ein Stündchen länger am Webstuhl, um dem reichen Händler noch ein Stück Leinwand mehr abliefern zu können. So war Glück, Frieden und einiger Wohlstand iin Hause. — Jahre waren schon seit der Begegnung Johannas mit der Kaiserin vergangen, und Johanna war zu einer blühenden Jungfrau heran- gewachsen. Da sah es anders im Hause des Webermeisters aus. Eine gefährliche Krankheit hatte die sorgende Mutter schon monatelang aufs Lager geworfen. Der Vater konnte nicht mehr schaffen wie früher. Not und Entbehrung führten das Regiment. Zwar erhielt der Vater von dem reichen Händler eine Summe Geld geliehen, aber er sollte sie nach einer bestimmten Zeit wieder zurückgeben. Durch angestrengteste Arbeit hoffte er auch, die Schuld rechtzeitig abtragen zu können. Allein die Krankheit der Mutter vergrößerte täglich die Not. Schon war der hartherzige Händler ungeduldig und drohte trotz der inständigen Bitten des armen Webers,

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 64

1911 - Magdeburg : Creutz
64 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. ihm das Häuschen zu nehmen, wenn er nicht zur bestimmten Frist die Schuldsumme abtrage. Da war kein Freund, der ihm helfen konnte. Der Gedanke, mit Weib und Kind die Stätte des Glücks verlassen zu müssen, zerschnitt ihm schier das Herz. In dieser größten Not dachte Johanna an den Ring und das Versprechen der Kaiserin. Zwar mochte der Vater nicht recht daran glauben, daß die gute Kaiserin auch hier helfen würde; aber Johanna hatte mehr Vertraue». Schweren Herzens, aber voll Zuversicht machte sie sich aus den Weg. Der Ring schaffte ihr schnell Einlaß. Die gute Kaiserin nahm sie freundlich auf und ließ sie ihr bewegtes Herz ausschütten. Wie hätte sie sich solcher Not gegenüber verschließen können! Sie gab Befehl, dem herzlosen Händler die Schuldsumme zu bezahlen und ihn für seinen Wucher zu be- strafen. Zu Johanna aber, die sie reich beschenkte, sprach die Kaiserin: „Gehe ge- tröstet heim, ich will euch unterstützen; und wenn deine Mutter wieder gesund ist, so komme du zu mir und sei meine Dienerin." Ei, wie klopfte da Johannas Herz, nun sie solche Botschaft den sorgenden Eltern bringen konnte! Die Krankheit der Mutter besserte sich auch bald, und des Vaters treue Arbeit segnete Gott. Glück, Frieden und Wohlstand kehrten wieder ein bei der Weberfamilie. Mit der Unter- stütznng der guten Kaiserin konnte der Webermeister sogar ein neues Haus bauen. Voll Dank im Herzen ließ er über der Tür zur Erinnerung an das Erlebte das Bild einer Maiblume anbringen. Die Leute nannten das Hans kurz „zur Maiblume." F. Ortsknnde. a) An der Cßlbr. Magdeburg. Schönebeck. Grof;-Salze. Solbad Eimen. Gnadau. Barby. fo) An der Saale. Kalbe. c) An der Kode. Nienburg, d. h. neue Burg. Fabriken: Zucker, Malz, Stärke, Kupfer-, Blech-, Messingwaren, Eisengießereien, Kalkbrennereien. Schiffahrt. Nienburg war früher ein Mönchskloster. Die Stadt wird daher auch Mönchs- oder Klosternienburg genannt. Stlchfurt. Leopoldshall. Löderburg. Hecklingen. Egeln. Hadmersleben, d. h. Gut des Hademar (1). Malzfabrik, Ziegeleien. Oschersleben. Gröningen (3). Papier- und Zuckerfabriken. Wegeleben (3). Zucker- und Malzfabrik. Quedlinburg, d h. Burg in der Flußgabel (27). Garteubau: Blumen-und Samen- zucht. Fabriken: Zucker, Stärke, Papier. Weberei: Damast, Leinen, Wolle. Bau- denkmäler: Schloß, Rathaus, reich an Giebelhäusern. Im Brühlwäldchen stehen die Denkmäler des berühmten Dichters Klopstock und des großen Geographen Karl Ritter. Unweit Quedlinburg liegt das Dorf Neinstedt. Es ist bekannt durch sein Rettungshaus „Lindenhof". , tr Thale? (1>-j). Eisenhüttenwerke mit Maschinenfabrik. Wollspinnerei. Thale lst der besuchteste Harzort. (Hexentanzplatz und Roßtrappe.) Solbad und Kurort. d) Im Kodeknie. Kroppenstedt. Köchstedt. , Hoym, d. h. Hoheim, vornehmes Heim. Das Schloß dient jetzt als Landes- Siechenanstalt.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 4

1911 - Magdeburg : Creutz
4 1. Kreis: Das Schulhaus und feine nächste Umgebung. C. Der Schulhof.^) Der Schulhos liegt auf der --seile des Schulhauses. Von ihm aus sehen wir die —-seile desselben. Der Hos ist — Schritte (— Meter) lang und — Schritte breit. Er hat eine — Gestalt. Im — grenzt er an die Straße, iin — an das Schulhaus. Auf dein Schulhofe liegt die Aschengrube; auch stehen hier mehrere Bäuine und Sträucher. Auf ihm erholen wir uns in den Pausen und verzehren dabei unser Frühstück. Zeichne den Grundriß des Hofes! In unserem Schulhause befinden sich — Klassen und unterrichten — Lehrer. Der Leiter der Schule ist der Rektor (Schulinspektor). Er nimmt die Schüler auf und entläßt sie. In Gemeinschaft mit den Lehrern stellt er die Schulgesetze aus, wonach sich alle Schüler und Personen im Schnl- Hanse zu richten haben. Oft kommt der Rektor (Schulinspektor) auch in die Klassen und hört dem Unterrichte zu. Der Schuldiener. Kastellan, hat für die Reinigung und Heizung aller Räume im Schnlhause zu sorgeu und die Anordnungen und Befehle des Rektors und des Lehrers anszu- führen. Schüler. Schulordnung. Vater, Mutter und Kinder bilden zusammen eine Familie. Vater und Mutter sind älter als die Kinder; sie heißen die Eltern. Alle Kinder einer Familie sind Geschwister. Die Knaben sind die Brüder, die Mädchen die Schwestern. Die Familie führt den Namen nach dem Vater, weil er ihr Haupt und ihr Ernährer ist. Sind viele Kinder in der Familie, so ist sie groß; gehören nur wenige dazu, sö ist sie klein. Die Eltern des Vaters und der Mutter heißen Großeltern. Die Eltern sorgen für ihre Kinder. Sie geben ihnen Nahrung, Wohnung, Kleidung und schicken sie znr Schule. Die Eltern gewöhnen ihre Kinder von klein auf an Sauberkeit, Ordnung, Wahrhaftigkeit und Gehorsam. Die Kinder müssen den Eltern gehorchen nach Gottes Ordnung (4. Gebot). Artige Kinder befolgen die Besehle ihrer Eltern (Hausordnung) und erfüllen mit Freuden ihre Wünsche. Ter Vater erwirbt den Unterhalt der Familie durch seine Arbeit (Beschäftigung). Die Mutter besorgt den Haushalt. Zu mauchen Familien gehören auch noch Mägde, Knechte und Burschen, die den Eltern bei der Arbeit Helsen. I). Die Bewohner des Schnttxauses.^) Sic Familie. *) Aus Tli, Heuze und (5. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg" Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 77

1911 - Magdeburg : Creutz
Niederungen. 77 der Heiligkeit des Bornes, und viele Menschen wanderten dahin. Als auch einige Hirten erzählten, daß ihr Vieh nicht mehr aus dem heiligen Borne trinken wolle, 1 andern vor demselben auf das Knie sänke, da veranstaltete die Geistlichkeit der Umgebung dorthin einen glänzenden Aufzug. Nach eiuer stillen Andacht an der heiligen Stätte untersuchte man den Grund der Quelle. Und siehe dal man fand im Sande ein kleines, ans Holz geschnitztes Bildnis der Maria. Das war dem krstaunten Volke denn Grund genug, den Brunnen als einen heiligen Ort zu ver- ehren und dem Wasser besondere Heilkräfte zuzuschreiben. Es kann uns also nicht wundernehmen, daß hier bald eine Kapelle und endlich ein Kloster entstand, das nach der Jungfrau den Namen Marienborn erhielt. Im Jahre 1191 besuchte der Erzbischos Wichmann von Magdeburg den Marienborn, um aus seiner Heilquelle für seinen Körper frische Kraft und Gesuud- heit zu schöpfen. Aus Dankbarkeit schenkte er dem Kloster bedeutenden Grundbesitz. 2. Die Wohltätigkeit der Kaiserin Editha. Von der Königsburg, die am Domplatze in Magdeburg lag, ging Editha häufig durch die Stadt, um sich unter dem Volke sehen zu lassen und seine Bitten und Wünsche anzuhören. Dann wurde es in den Straßen besonders lebendig: aus den kleinen, meist einstöckigen Häuschen, die damals noch sehr weitläufig lagen, kamen Kinder und Erwachsene, um die gute Kaiserin zu sehen. Hier nahte sich ihr dann öfter eine arme Fischerfrau, dort ein armer Handwerker und schüttete ihr das Herz aus. Editha wußte für jeden Rat; keinen ließ sie leer und ohne Trost von sich gehen. — An einem schönen Frühlingstage hatte sie von ihrem Palaste die Richtung nach N. eingeschlagen und war in die Gegend der heutigen Junkerstraße gekommen. Als Johanna, die älteste Tochter eines Webers, die Kaiserin kommen sah, lief sie eilig in das Gärtchen und pflückte ein Sträußchen der schönsten Mai- blumen ab, um es der Edlen zu schenken. Hei, wie drängten sich die Kinder um sie! Auch Johanna näherte sich schüchtern; allein Editha hatte das hübsche blond- haarige Kind schon bemerkt und rief es heran. Die helle Freude blitzte ihn: aus den Aligen, als die Kaiserin die duftenden Maiblümchen annahm. Die gute Fürstin fragte Johanna nach den Eltern, deil Geschwistern und fand an dem bescheidenen Wesen und den muntereil Antworten so viel Gefallen, daß sie einen kleinen Ring von ihrem Finger streifte und ihn dein Kinde gab. Sie sprach dabei: „Du hast mir hellte große Freude bereitet. Das Ninglem hebe als treues Andenken an mich auf. Solltest du einst Sorge und Not haben lind meiner Hilfe bedürfen, so will ich bir gern beistehen. Das Ringlein bringe mit zu mir." Ei, wie herrschte jetzt Jubel in dem Hause des fleißigen Webers! Die Hausbewohner konnten die Herzensgüte der edlen Frau gar nicht genug preisen. Die Mutter hob das Ring- lein als größtes Kleinod des Hauses sorgsam auf. Frohen Mutes fchauteu Vater und Mutter in die Zukunft. Sie waren beide rültig und ihre lustige Kinderschar wohlauf. Freilich mußten sie beide die Hände tüchtig regen, wenn nicht die Not einkehren sollte. Aber das taten sie gern. „Früh auf und spät nieder" war des Vaters Losung von Jugend aus. Oft saß er des Abmds noch ein Stündchen länger am Webstuhl, um dem reichen Händler noch ein Stück Leinwand mehr abliesern zu könneil. So war Glück, Frieden und einiger Wohlstand im Hause. — Jahre waren schon seit der Begegnung Johannas mit der Kaiserin vergangen, und Johanna war zu einer blühenden Jungfrau heran- gewachsen. Da sah es anders im Hause des Webermeisters aus. Eine gefährliche Krankheit hatte die sorgende Mutter schon monatelang aufs Lager geworfen. Der Vater konnte nicht mehr schaffen ivie früher. Not und Entbehrung führten das Regiment. Zwar erhielt der Vater von dem reichen Händler eine Summe Geld geliehen, aber er sollte sie nach einer bestimmten Zeit wieder zurückgeben. Durch angestrengteste Arbeit hoffte er auch, die Schuld rechtzeitig abtragen zu können. Allein fite Krankheit der Mutter vergrößerte täglich die Not. Schon war der hartherzige Handler ungeduldig und drohte trotz der inständigen Bitten des armen Webers,

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 78

1911 - Magdeburg : Creutz
78 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. ihm das Häuschen zu nehmen, wenn er nicht znr bestimmten Frist die Schuldsumme abtrage. Da mar kein Freund, der ihm helfen konnte. Der Gedanke, mit Weib und Kind die Stätte des Glücks verlassen zu müssen, zerschnitt ihm schier das Herz. In dieser größten Not dachte Johanna an den Ring und das Verspreche« der Kaiserin. Zwar mochte der Vater nicht recht daran glauben, daß die gute Kaiserin auch hier helfen würde; aber Johanna hatte mehr Vertrauen. Schweren Herzens, aber voll Zuversicht machte sie sich auf den Weg. Der Ring schaffte ihr schnell Einlaß. Die gute Kaiserin nahm sie freundlich aus und ließ sie ihr bewegtes Herz ausschütten. Wie hätte sie sich solcher Not gegenüber verschließen können! Sie gab Befehl, dem herzlosen Händler die Schuldsumme zu bezahlen und ihn für seinen Wucher zu be- strasen. Zu Johanna aber, die sie reich beschenkte, sprach die Kaiserin: „Gehe ge- tröstet heiin, ich will ench unterstützen; und wenn deine Mutter wieder gesund ist, so komme du zu mir und sei meine Dienerin." Ei, wie klopfte da Johannas Herz, nun sie solche Botschaft den sorgenden Eltern bringen konnte! Die Krankheit der Mutter besserte sich auch bald, und des Vaters treue Arbeit segnete Gott. Glück, Frieden und Wohlstand kehrten wieder ein bei der Weberfamilie. Mit der Unter- stützung der guten Kaiserin konnte der Webermeister sogar ein nenes Hans banen. Voll Dank im Herzen ließ er über der Tür zur Erinnerung an das Erlebte das Bild einer Maiblume anbringen. Die Leute nannten das Haus kurz „zur Maiblume." F. Ortskunde. a) An der Clbe. Magdeburg. Schönebeck. Grotz-Salze. Solbad Eimen. Gnadau. Barby. v) An der Saale. Kalbe. c) An der Kode. Nienburg, d h. neue Burg. Fabriken: Zucker, Malz, Stärke, Kupfer-, Blech-, Messingwaren, Eisengießereien, Kalkbrennereien. Schiffahrt. Nienburg war früher ein Mönchskloster. Die Stadt wird daher auch Mönchs- oder Klosternienburg genannt. Statzfurt. Leopoldshall. Löderburg. Hecklingen. Egeln. Hadmersleben, b. h. Gut des Hademar (1). Malzfabrik, Ziegeleien. Oschersleben. Groningen (3). Papier- und Zuckerfabriken. Wegeleben (3). Zucker- und Malzfabrik. Quedlinburg, d. h. Burg in der Flußgabel (27). Gartenbau: Blumen- und Samen- zucht. Fabriken: Zucker, Stärke, Papier. Weberei: Damast, Leinen, Wolle. Bau- denkmäler: Schloß, Rathaus, reich an Giebelhäusern. Im Brühlwäldchen stehen die Denkmäler des berühmten Dichters Klopstock und des großen Geographen Karl Ritter. , . Unweit Queblinburg liegt das Dorf Neiustebt. Es ist bekannt durch sem Rettungshaus „Linbenhos". , , _ , ... Thale? (13). Eisenhüttenwerke mit Maschinenfabrik. Wollspinnerei. Thale ist der besuchteste Harzort. (Hexentanzplatz und Roßtrappe.) Solbad und Kurort. d) Im Kodeknie. Kroppenstedt. Köchstedt. , . , „ . a Hoym, b. h. Hoheim, vornehmes Heim. Das Schloß bient jetzt als Landes- Siechenanstalt.

6. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 34

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
34 Heimatkunde der Provinz Sachsen. ganzen Erde. In jeder Sekunde liefert dieser Quell 45 hl Wasser, täglich also viel mehr, als alle Bewohner des großen Deutschen Reiches zum Trinken brauchen. In bestimmten Zwischenräumen bricht das Wasser stoßweise hervor und bildet auf der Oberfläche kreisrunde Wellen. Der Rhmiesprung. ll)ie der Rhumesprung entstanden ist, erzählt folgende Sage: hier hauste ein mäch- tiges Riesengeschleckt. Es lebte mit den Berggeistern in heftiger Feindschaft. Romar, ein schöner Riesenjüngling, traf einst auf der Jagd im Walde ein schlummerndes, bild- schönes Mädchen. Es war Ruma, die Tochter des feindlich gesinnten Berggeistes. Sie schwuren sich ewige Liebe, mutzten sie aber vor Rumas Vater verbergen. Als dieser einst in ferne Gegenden gezogen war, schlössen die Liebenden ihren Vermählungsbund. Lange Zeit genossen sie ungestört ihr Glück. Schon trug Ruma einen prächtigen Knaben auf den Armen. Da kehrte der Berggeist zurück. Er blieb taub gegen Bitten und Flehen seiner Tochter und ließ den wütenden Romar bekämpfen. Aus vielen Wunden blutend, konnte dieser kaum die Riesenburg erreichen. Da sich die unglückliche Ruma nicht frei- willig von Romar trennen wollte, wurde sie in eine höhle verbannt, ihr Söhnchen aber wurde am Felsen zerschmettert. (Obgleich sie von Berggeistern streng bewacht wurde, gelang es ihr doch endlich, unter der Erde den Grenzen des väterlichen Gebietes zu entrinnen. Sie sprang dann als Czuelle an das Tageslicht und vereinigte sich wieder mit ihrem Gatten, dem Bergriesen. Die Thüringer Wipper fließt in einem engen Tale zwischen Ghm und Dün der Unstrut zu. 4. Rlima. Oas obere Eichsfeld ist etwa 500 m hoch, hat also eine hohe, freie Lage. Oer Kalkboden läßt sehr leicht die aufgenommene Wärme wieder ausströmen. Oie Haupttäler ziehen sich von Osten nach Westen und lassen die kalten Ostwinde herein. Darum hat das obere Eichsfeld ein ziemlich rauhes Klima. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 7", die mittlere Regenhöhe 650 mm. Infolge des rauhen Klimas, der geringen Bewässerung und der dünnen Ackerkrume ist der östliche Teil des oberen Eichsfeldes ziemlich unfruchtbar. Dürftige Acker und trockene Weiden mit geringem Graswuchs bedecken den Boden. In den tiefer gelegenen Mulden und den Flußtälern ist das Klima milder und die Ackerkrume dicker. Darum sind sie mit ertragreichen Äckern und üppigen Wäldern bedeckt. Der ganze Nordrand des oberen Eichsfeldes, der zur Leine abfällt, weist prächtige Buchen- und Nadelwälder auf. Das untere Eichsfeld ist niedriger und hat darum ein milderes Klima als das obere. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8°. Infolge des milden Klimas und des stuchtbaren Lodens gedeihen Getreide, Flachs, Hopfen und Tabak vortrefflich. Besonders zeichnet sich die Umgegend von Duderstadt durch ihre Fruchtbarkeit aus. Sie wird deshalb die Goldene Mark genannt. Kuch das gut be- wässerte Leinetal ist sehr fruchtbar. Kulturbilb. I. Die wirtschaftlichen Oerhältnisse. 1. Landwirtschaft. Oie Mehrzahl der Bewohner beschäftigt sich mit Kcker- bau. In den fruchtbaren Gegenden werden neben den Getreidearten und

7. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 16

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Heimatkunde der Provinz Sachsen. wässern, Wiesengründen und gckerfluren lohnende Beschäftigung. Oft sind die Täler so eng, daß sich die Dörfer eine Stunde weit ausdehnen. Selbst auf den höchsten Flächen des Gebirges sind menschliche Siedelungen. Neuhaus und 3 g eis hieb liegen über 800 m hoch. 3. Siedelungen. Die wichtigsten Siedelungen, die zu unserer Provinz ge- hören, sind: Suhl an der Lauter (14 Wo) mit Solbad, hat Weltruf erlangt durch seine Gewehr- fabrikation. Es besitzt außerdem mehrere Metall-, Porzellan-, Holzwarenfabriken und Barchentwebereien. Schleusingen an der Schleuse, mit einem berühmten Gymnasium und einer lviesenbauschule. Es betreibt bedeutenden Holzhandel, sowie Porzellan-, Glas-, Papier- und Spielwarenfabrikation. Ziegenrück, in anmutiger Lage im oberen Saaltal, hat große Sägewerke, holz- stoff- und Pappfabriken. Ranis. Auf einem jäh abstürzenden Zelsen erhebt sich majestätisch die Lurg Ranis über dem Städtchen. Mit ihren wohlerhaltenen riesenhaften Mauern und Türmen bildet sie das Wahrzeichen der ganzen Landschaft. Die oerzauberte Ilse. In den Grundfesten "der Lurg harrt die verzauberte Ilse heute noch der Erlösung. Die Sage berichtet: Die liebreizende Ilse war die letzte aus einem gefürchteten Raubritter- geschlecht. Sie floh vor dem Treiben der rohen Männer und kam an eine Kelsenhöhle. Daraus drangen wunderbare Töne. va ging sie hinein und fand im Dämmerlicht eine große Zahl tanzender und jubelnder kleiner Leutchen. Es war das Volk der Heimchen oder Erdmännchen. Zreudig sprangen die kleinen Wesen an Ilse empor und herzten und küßten sie. Bald fühlte sie sich wohl und heimisch unter dem herzigen Zwergen- volke und blieb bei ihm. Oa zeigten ihr die Heimchen die unermeßlichen Schätze, die sie einst in furchtbarem Kampfe den Riesen abgenommen hatten. Aber von all den Schätzen gefiel ihr nichts so sehr, als eine Herde goldener Schafe mit einem goldenen Schäferhunde. „Cd laßt mich diese Schafe weiden," rief Ilse entzückt aus, „so will ich immer bei euch bleiben." Die Heimchen stimmten jubelnd zu und überreichten ihr sogleich den goldenen Hirtenstab. viele, viele Jahre waren vergangen, und noch immer hütete Ilse in unvergäng- licher Zugend und Schönheit ihre goldene Herde. Doch die Sehnsucht nach der Oberwelt kehrte endlich bei ihr wieder. Sie bat daher die betrübten Heimchen, nur einen Blick auf die Oberwelt werfen zu dürfen. Die führten sie in eine Grotte, von hier aus genoß sie den lange entbehrten Anblick in die sonnige Gotteswelt. Die Grotte wurde ihr Lieblingsplatz. Dort gewahrten sie bald die Anwohner. Sie hielten die hehre Zung- frau für eine weissagende Zauberin. Aus weiter Herne eilten sie herbei, um guten Rat für alle Lebenslagen bei ihr zu holen. viele Zahre waren wieder vergangen. Ihre Sehnsucht nach den Menschen war immer größer geworden. Da löste eine hexe den Bann. Zlse eilte mit Herde, Hund und Stab ins Tal, verfolgt von den Klagen der betrogenen Heimchen. Kreudig weidete sie hier nun ihre Herden. Allen war sie hilfreich, va erschaute sie ein Riese von seiner Burg und entbrannte in heftiger Liebe zu ihr. Er versprach ihr die Hälfte von seiner habe als Morgengabe, wenn sie ihm Burgfrau werden wollte. Aber stolz wies Ilse seine stürmischen Anträge zurück, va verwandelte sich seine Liebe in unversöhnlichen haß. ves Zauberns kundig, bannte er Ilse tief hinab in die unterirdischen Räume der Burg Ranis. (Räch Thielo-Ranis '.)

8. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 68

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
68 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Gegend einen hohen landschaftlichen Reiz. Auf den drei fast gleich hohen Sergen erheben sich drei alte, sagenumwobene Burgen, die Drei Gleichen. Sie sollen im 13. Jahrhundert in einer Nacht zugleich vom Blitz entzündet worden sein: daher der Name. Die lvandersleber Gleiche thront auf einem bewaldeten Berg- kegel. An seinem Nordfuße liegt das Gasthaus „Freudental". von ihm führt der „Türkenweg" bequem zum Schloßberg hinauf. vie alten Gebäude sind stark verfallen. Doch kann man das Nitterhaus und die Burgkapelle mit ihren hohen Bogenfenstern noch leicht erkennen. 5ln die Burg knüpft sich die berühmte Gleichensage. Oer Graf Ernst von Gleichen folgte dem Kaiser Friedrich Ii. als Kreuzfahrer ins gelobte Land. Dort kämpfte er tapfer gegen die Sarazenen. Einst hatte er sich von dem Nreuzheere zu -weit entfernt. Da wurde er von einem Schwarme Sara- zenen gefangen genommen. Oie schickten ihn in Kesseln zum Sultan von Ägypten. Sieben Jahre lang mußte er im Kerker schmachten. Oann verrichtete er als Sklave im Garten des Sultans Gärtnerdienste. Da sah ihn Melechsala, die schöne Tochter des Sultans. Bald gewann sie den edlen Fremdling lieb. Sie versprach ihm, daß sie ihm zur Flucht verhelfen und Ehristin werden wolle, wenn er sie als Gattin heimführen würde. Um aus der langen Gefangenschaft loszukommen, willigte der Graf ein. Nach glücklicher Flucht langte das paar in Venedig an. Unverzüglich begaben sich beide nach Rom zum Papste. Itcit Wohlgefallen hörte dieser die Kunde von der Tat der schönen Sultanstochter. Nachdem diese Ehristin geworden war, erlaubte er die Doppelehe. Nun eilte das paar der thüringischen Heimat zu. vor der väterlichen Burg ließ der Graf seine junge Frau unter sicherer Gbhut zurück. Er eilte zu seiner ersten Gemahlin und erzählte ihr das Geschehene. Oie war sehr erfreut über die glückliche Rückkehr ihres totgeglaubten Gatten. Sie erklärte, die Fremde solle nur kommen, sie werde ihr eine liebe Schwester sein. Freundlich ging sie der Sarazenin entgegen und traf mit ihr am „Freudental" zusammen. Mit großem Prunk wurde darauf die Vermählung vollzogen, viele Jahre lebten die drei in der besten Eintracht bis zum Tode. Ein gemeinsamer Grabstein deckt ihre Gebeine im Peterskloster zu Erfurt. Nach der Zerstörung des Nlosters wurde der Grabstein im Oome aufgestellt. Auf ihm sieht man in der Mitte den Grafen Ernst, zur Rechten die Gräfin (Ottilie und zur Linken die Sarazenin Melechsala. Die älteste der Drei Gleichen ist die M ü h l b u r g. Nur ihr Bergfried ragt noch stolz in die Lüfte, vie Feste Wachsenburg, die dritte der drei Schwesterburgen, liegt auf einem freistehenden Bergkegel. In ihren wohl- erhaltenen Gebäuden ist das bedeutendste Museum der deutschen Einigung?- kämpfe untergebracht. Lebensgroße Soldatenfiguren, Uniformen, Fahnen, Geschütze, Handwaffen, Geschosse, Bilder in unerreichter Fülle sind hier aus- gestellt. Jenseits der Gera und des plaueschen Grundes bilden die herrlich bewaldeten Reinsbergs die Fortsetzung des Höhenzuges. 4. vie Bewässerung, vie Mulde ist sehr reich bewässert durch die Gera, die Apfelstedt, hörsel und Nesse. Oie 5l p f e l st e d t entspringt oberhalb Tambach im Thüringer Walde. Bei Tambach wird ihr Wasser durch eine Talsperre aufgefangen, vie ver-

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 31

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 31 Stifte Gernrode von eigner Hab, Daselbst man sieht noch heut mein Grab." Markgraf Gero hatte zur Zeit Vttos des Großen mit starker Hand die wenden ge- demütigt. Die Wendenfürsten trachteten ihm deshalb nach dem Leben. Der schlaue Gero merkte das. Er beschloh, ihrem heimtückischen Treiben mit einem Male ein Ende zu machen. Darum lud er 30 Wendenfürsten zu einer Ratsversammlung auf seine Burg Gersdorf (Gerodorf, Gernrode), hier ließ er ein üppiges Mahl auftragen und lud fleißig zum Trinken ein. Als die Fürsten trunken waren, wurden sie von Geros Freunden niedergehauen. Don Gewissensbissen gequält, baute Gero später die Stiftskirche. b) Zm harz liegen außer den genannten Bergstädten: 1. Andreasberg. Es hatte früher große Silberbergwerke. Der Bergbau wird aber jetzt nicht mehr betrieben, weil er wegen des billigen Silberpreises nicht mehr lohnt. Die Stadt ist deshalb Luftkurort und wintersportplatz geworden. Sie ist der Haupthandelsplatz für Kanarienvogel und hat Streichholzfabriken und Spitzenklöppelei. 2. In Bennecken st ein verfertigen die Bewohner allerhand holzwaren, besonders Streichhölzer, und treiben damit einen schwunghaften Hausierhandel. 3. Harzgerode, d. i. den Wald gerodet, treibt Ackerbau, Bergbau auf Silber, Kupfer, Eisen und hat Schieferbrüche. c) Am Südrande des Dorharzes liegen: 1. Eisleben (25), Sitz der Mansfelder Gewerkschaft, hier ist Luther am 10. Hov. 1483 geboren und am 22. Febr. 1546 gestorben. Auf dem Marktplatze hat man ibm'eirt schönes Denkmal erbaut. 2. Mansfeld hat ein prächtiges Schloß. In Mansfeld lebte Luthers Dater als Bergmann, hier hat Luther seine erste Jugendzeit verlebt. Mansfeld. wie der Name Mansfeld entstanden ist, erzählt folgende Sage: Kaiser Heinrich Iv. hatte in der Mansfelder Gegend sein Hoflager aufgeschlagen. Da bat sich einer seiner Mannen ein Stück Feld zum Eigentum aus. Das sollte so groß sein, daß er es mit einem Scheffel Gerste umsäen könnte. Der Kaiser bewilligte dem tapferen Ritter die Bitte. Der nahm den Scheffel Gerste vor sich auf das Roß. Im schnellsten Fluge umritt er das gewünschte Land. Dabei fielen die Gerstenkörner einzeln aus einer kleinen Öffnung im Sacke heraus. Als der Sack leer war, hatte er die Grenzen der Grafschaft Mansfeld umsät. Der Kaiser merkte die List. Doch er sagte: „Gesagt ist gesagt! Das ist des Mannes Feld!" Daher rühren der Rame Mansfeld und die Gerstenkörner im gräflichen Wappen. Die Himmelfahrtsdörfer. Im Mansfelder Lande liegen auch die .himmelfahrtsdörfe t". Daran knüpft sich folgende Sage: Der Landgraf Ludwig von Thüringen war mit dem Kaiser ins heilige Land gezogen. Seine Gemahlin Elisabeth ließ er unter dem Schutze seines Bruders auf der Wartburg zurück. Nach einigen Jahren verbreitete sich das Gerücht, der Landgraf sei gestorben. Da trieb der hartherzige Schwager die fromme Elisabeth trotz harter Winterkälte aus dem Lande. Eines Abends kam sie mit ihrer Amme Gertrud nach Gorsleben im Mansfelder Lande. Da nahm sie der Bauer Hans gastfreundlich in sein Haus auf. Als er hörte, wie traurig es der hohen Frau erging, beherbergte er sie den ganzen Winter hindurch. Er tat alles, was er den beiden Frauen von den Augen absehen konnte. Da kam Himmelfahrt heran, wie die anderen Leute, war auch die Landgräfin mit ihrer Amme sehr früh auf einen Berg gestiegen, um den Aufgang der Sonne zu beobachten. Eben sandte die Sonne ihre ersten Strahlen zur Erde, plötzlich vernahmen sie Hufschläge. Als sie sich umblickten, hielt vor der Gräfin ihr Gemahl. Beide sanken voller Freude einander in die Arme. Dann führte Elisabeth ihren Gemahl zu den guten Leuten in Gorsleben. Aus Dankbarkeit erließ der Graf den Einwohnern

10. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 11

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 11 gern und viel besucht, vie Innenräume mit palas und Prunksaal sind alt und echt erhalten. Jetzt ist die Burg in ein bequemes, vornehmes Gasthaus um- gewandelt. vie weiße Frau. Auf der Burg Lauenstein hat die „weiße Zrau" der hohenzollern gelebt, von ihr berichtet folgende Sage: Oer Graf Gtto von Grlamünde war gestorben. Er hinter- ließ eine junge lvitwe, Kunigunde, mit zwei kleinen Mndern. Nicht lange trug Kuni- gunde den Witwenschleier. Ihr herz entbrannte in heftiger Liebe zu dem Burggrafen Albrecht dem Schönen von Nürnberg aus dem Hause hohenzollern. Aber der Burggraf erwiderte ihre Liebe nicht. Oa forschte sie heimlich nach, warum er sie verschmähte. Sie erfuhr, daß er zu einem vertrauten gesagt habe: „lvenn vier Augen nicht wären!" Kbb. 11. Grenzwiese mit dem Ingelsberg im Winter. (Nach einer Photographie von Rudolph, Erfurt.) Diese Rede bezog die Gräfin auf ihre beiden Binder. Oa fuhr ihr der Teufel ins herz. Sie beschloß, die unschuldigen kleinen zu beseitigen. In einer Nacht ließ sie die Binder, einen Knaben und ein Mädchen, durch ihren Jäger umbringen. Nun glaubte sie ihr Ziel erreicht zu haben. Aber Albrecht wandte sich mit Abscheu von der Mörderin. Er hatte mit den vier Augen ihre und seine eigenen gemeint. Oa verzehrte Neue das herz der Unglücklichen. Ourch schwere Lüßungen suchte sie ihre Schuld zu sühnen. Sie starb in einem Kloster. Aber selbst im Grabe fand sie die ersehnte Ruhe nicht. Als weiße Krau irrt sie an den Stätten umher, wo sie gelebt hat. Sie erscheint auch in den preußischen Nönigsschlössern, wenn in dem Hause hohenzollern ein Todesfall bevorsteht. Einen eigentümlichen Reiz zeigt die Gebirgsnatur im Winter. Bei strahlendem Sonnenschein ist die Winterpracht märchenhaft. Bäume und Sträucher erscheinen vom Rauhreif wie überzuckert. Tief zur Erde neigen sie ihre mit Schnee bedeckten Aste. Rings ist alles mit Millionen glitzernder Kristalle
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